Geschichte


Der Anfang und die Erstehung des Kindergartens

Es trafen sich in Leer im April des Jahres 1973 einige Elternpaare und andere an der Erziehung von Kindern interessierte junge Leute. Sie waren von der Notwendigkeit der Gemeinschaftserziehung überzeugt und suchten nach neuen Wegen. Sie wollten selber aktiv an der Erziehung in der Gruppe beteiligt sein und auch die Erziehung nach ihren Vorstellungen beeinflussen können. Sie wollten den Kindern die Möglichkeit geben, in einem größeren Verband in familienähnlichen Verhältnissen Umwelterfahrungen sammeln zu können, soziale Kontakte in angemessener Form zu erproben, ihre Kreativität frei zu entfalten. Ein weiteres Leitziel bestand darin, den Kindern Hilfe bei der Durchsetzung ihrer persönlichen Anliegen anzubieten. Diese Gruppe vermutete, dass die Kinder nur dann zu stabilen Persönlichkeiten heranwachsen, wenn sie in einer freundlichen Atmosphäre aufwachsen und von Erwachsenen betreut werden, die auf ihre persönlichen Bedürfnisse eingehen und gleichzeitig ihre Gruppeninteressen deutlich machen.

Diese Eltern lehnten den traditionellen Kindergarten ab, da sie meinten, oft herrsche dort ein zu autoritärer Erziehungsstil. Die Kindergruppen waren oft zu groß, und es waren zu wenig Betreuer vorhanden. Die Eltern kamen auf die Idee, ihre Ziele in einem von ihnen selbst geleiteten Kindergarten zu verwirklichen. Sie starteten ihre ersten Versuche, indem sie die Kinder jeweils Mittwochnachmittags in ihren Privatwohnungen zusammenführten und abwechselnd beaufsichtigten. Den Eltern war aber bald klar, dass ein Nachmittag in der Woche nicht ausreichte und dass es auch erforderlich wäre, einen neutralen Ort für ihre Begegnungen zu finden .Gleichzeitig mussten sie eine Form finden, die sie selber aus der privaten subjektiven Sphäre löste und ihnen eine mehr objektive Position ermöglichte. Sie gründeten einen Verein, den sie Spielkreis e.V. nannten. Diesem Verein, dem von Anfang an neben den aktiv Beteiligten auch Förderer angehörten, wurde die Gründung und Führung des Kinderspielkreises als Träger übertragen.

Auf der Suche nach einem geeigneten Aufenthaltsort gelang es, einen leerstehenden Laden am Moorweg in Heisfelde zu mieten. Bei einem intensiven Elterneinsatz wurden die Räume für die Aufnahme von etwa 10 Kindern hergerichtet, wobei oft Phantasie die fehlenden Geldmittel ersetzte. Nachdem die Genehmigung der Einrichtung durch das Landesjugendamt beantragt und eine Bezugsperson für die Kinder gefunden worden war, begann die Arbeit im Kinderspielkreis.

An fünf Vormittagen in der Woche kamen die Kinder jeweils von 7.45 Uhr bis 12.15 Uhr zusammen und wurden von der Bezugsperson und einer oder zwei Müttern. die im täglichen Wechsel im sog. Vormittagsdienst eingesetzt waren, betreut. Das Reinemachen der Räume übernahm ebenfalls der täglich wechselnde Nachmittagsdienst. Die im ganzen Stadtgebiet verstreut wohnenden Kinder wurden in Fahrgemeinschaften zum Spielkreis gebracht. Die erforderlichen Reparaturen wurden von Eltern ausgeführt.

1979 gelang es dem Verein Kinderspielkreis e.V. das Haus an der Dorfstraße 6 zu bekommen und so ist der Kinderspielkreis dorthin umgezogen.

Im Jahre 1983 bekam der Kinderspielkreis  vom Landesjugendamt die Anerkennung und wurde Kindergarten. Kurze Zeit danach bekam er den Namen Kunterbunt, benannt nach der Villa Kunterbunt aus Astrid Lindgrens Buch „Pippi Langstumpf“.

Von diesem Zeitpunkt an begann der Kindergarten sich mehr und mehr in der Stadt Leer zu etablieren. Viele Eltern zeigten Interesse an der geleisteten Arbeit und meldeten ihr Kind im Kindergarten an. Bis zum heutigen Tag liegt die Aufnahmekapazität im Vormittagsbereich bei 39 Kindern und im Nachmitttagsbereich bei 19 Kindern. Dementsprechend konnte auch die Zahl von qualifiziertem Personal angepasst werden.